Uns Pastor sien Kau
Dieses alte Volkslied ist eigentlich ein Spottlied auf die Situation der einfachen Geistlichen im 19. Jahrhundert, bevor durch die Konkordate und die Einführung der Kirchensteuer das Einkommen der Pastöre (Pfarrer) gesichert war. Das Lied entwickelte allerdings schnell ein Eigenleben, es existiert in unzähligen Versionen und Varianten in ganz Norddeutschland. Ich versuche hier, alle mir bekannten Strophen und die wichtigsten Varianten zusammenzutragen. Sollten Sie eine weitere Strophe kennen (oder sich eine ausgedacht haben), so mailen Sie sie mir bitte (wenn möglich mit Quellenangabe!), ich werde sie dann hier mit veröffentlichen.
Nach jeder Strophe kommt folgender Refrain:
Jou, sing man tau, sing man tau, van Herrn Pastor sien Kau, jau, jau,
sing man tau, sing man tau, van Herrn Pastor sien Kau!
Ja, sing nur weiter über Herrn Pfarrers Kuh.
- Kennt Gi all dat neie Läid, neie Läid, neie Läid,
dat de ganze Stadt all wäit (dat dat ganze Dörp all wäit), (wat se bie us int Dorp vertellt)
van Herrn Pastor sien Kau?
Kennen Sie schon das neue Lied,
das die ganze Stadt (das ganze Dorf) schon kennt, (was sie bei uns im Dorf erzählen)
von des Herrn Pastors Kuh?
- Ostern wör säi dick un drall, dick un drall, dick un drall,
Pingsten leech säi doot in'n Stall,
Uns Herrn Pastor sien Kau.
Ostern war sie dick und drall,
Pfingsten lag sie tot im Stall,
unseres Herrn Pastors Kuh.
- As säi wer in Stücken schneen, Stücken schneen, Stücken schneen,
heff dat ganze Dörp wat kreegn,
van Herrn Pastor sien Kau.
Als sie in Stücke geschnitten wurde,
hat das ganze Dorf etwas bekommen,
von der Kuh des Herrn Pastor.
- Jochen Schleif, de Droomsuldååt, Droomsuldååt, Droomsuldååt,
kreech 'n Pott vull Muulsalååt
van Herrn Pastor sien Kau
Jochen Schleif, der Traumsoldat,
bekam einen Topf voll Maulsalat
von Herrn Pastors Kuh.
- Un de Köster Dünnelang, Dünnelang, Dünnelang
kreech den Steert äs Glockenstrang
van Herrn Pastor sien Kau.
Und der Küster Dünnelang
bekam den Schwanz als Glockernstrang
von Herrn Pastors Kuh.
- Un de olde Stadtkapell, Stadtkapell, Stadtkapell
kreech 'n neiet Trummelfell
van Herrn Pastor sien Kau.
Und die alte Stadtkapelle
bekam ein neues Trommelfell
von Herrn Pastors Kuh.
- Un de olde Inglischmiß, Inglischmiß, Inglischmiß
kreech 'n neiet Tendgebiß
van Herrn Pastor sin Kau.
Und die alte englische Miss
bekam ein neues Zahngebiß
von Herrn Pastors Kuh.
- Un de dicke Gastwert Bilch, Gastwert Bilch, Gastwert Bilch,
schreef dor up sien Weerthusschild:
»Tau Herrn Pastor sien Kau«
Und der dicke Gastwirt Bilch
schrieb da auf sein Wirtshausschild:
»Zur Pastorenkuh«
- Un wor se ehren Lief haar sitten, Lief haar sitten, Lief haar sitten,
nöhm de Schnieder sick taun meeten,
van Herrn Pastor sien Kau.
Und wo sie ihren Leib sitzen hatte,
nahm der Schneider sich zum abmessen
von Herrn Pastors Kuh.
- Schleswig-Holstein meerumschlungen, meerumschlungen, meerumschlungen
hannelt nu mit Ossentungen
van Herrn Pastor sien Kau.
Schleswig-Holstein meerumschlungen
handelt nun mit Ochsenzungen
von Herrn Pastors Kuh.
- Dee Mecklenburger döö nich schlååpen, döö nich schlååpen, döö nich schlååpen,
dee sett den Kopp int Landeswappen
van Herrn Pastor sien Kau.
Der Mecklenburger schlief nicht,
er setzte den Kopf ins Landeswappen
von Herrn Pastors Kuh.
- De olden Kieler, ok nich fuul, ok nich fuul, ok nich fuul,
schlåån sick mit de Därms opt Muul,
von Herrn Pastor sien Kau.
Die alten Kieler, auch nicht faul,
schlagen sich mit den Därmen aufs Maul
von Herrn Pastors Kuh.
- Von Lüder Solt´ bis Jonny Fick´, Jonny Fick´, Jonny Fick´
lich de Kauschiet meterdick
von us Pastor sien Kau
Von Lüder Solte bis Jonny Ficke
liegt die Kuhscheiße meterdick
von unseres Pastoren Kuh.
- De Seel, de steig den Hewen tau, Hewen tau, Hewen tau,
denn't wör jo ne Pastorenkau,
uns Herrn Pastorn sin Kau.
Die Seele, die steigt dem Himmel zu,
denn es war ja eine Pastorenkuh,
unseres Herrn Pastors Kuh.
- Und de olde Füerwär, Füerwär, Füerwär
kreech 'n Pott full Wåågenschmeer
van Herrn Pastor sien Kau.
Und die alte Feuerwehr, Feuerwehr, Feuerwehr
bekommt einen Eimer voll Wagenschmier
von der Kuh des Herrn Pastor.
-
Trientjemöh keek um de Eck, um de Eck, um de Eck.
Schwupp, do har se `n Titt in `d Beck
van uns Pastor sien Koh.
Trientjemö sah um die Ecke,
schwupps, da bekam sie einen Tritt ins Becken
von unseres Pastoren Kuh.
- Un us ole Opa-pa, Opa-pa, Opa-pa
stoppt sien Piep mit Kau-AA
von Herrn Pastor sien Kau
Und unser alter Opapa
stopft seine Pfeife mit Kuh-AA
von Herrn Pastors Kuh.
- Und de Jungfer Edeltraud, Edeltraud, Edeltraud
krich ne nieje Jungfernhaut
von Herrn Pastor sin Koh!
Und die Jungfer Edeltraud
bekommt eine neue Jungfernhaut
von Herrn Pastors Kuh.
- De hinkend' Snieder mit de Krück, mit de Krück, mit de Krück,
kreech 'n drööget Achterstück
van Herrn Pastor sien Kau.
Der hinkende Schneider mit der Krücke
bekam ein trockenes Hinterstück
von Herrn Pastors Kuh.
- Nååbers Jung keek övern Tuun, övern Tuun, övern Tuun,
hei har in't Muul so 'n Stück Kaldun
van Herrn Pastor sien Kau.
Nachbars Junge schaute über den Zaun,
er hatte im Mund ein Stück Kutteln (Kaldaunen, Innereien)
von Herrn Pastors Kuh.
- Un de dicke Landschendarm, Landschendarm, Landschendarm,
kreech 'n vullen Achterdarm
van Herrn Pastor sien Kau.
Und der alte Landgendarm
bekam einen vollen Hinterdarm [also eine dicke Wurst]
von Herrn Pastors Kuh.
- De Bregen, wo de Verstand inseeten, -stand inseeten, -stand inseeten,
kreech 'n dummen Kerl tau freeten
van Herrn Pastor sien Kau.
Das Gehirn, wo der Verstand drinsaß,
bekam ein dummer Kerl zu fressen,
von Herrn Pastors Kuh.
- Und de Dienstmaacht Emma Krück, Emma Krück, Emma Krück,
kreech de Muul-un Klauensöik
van Herrn Pastor sien Kau.
Und die Dienstmagd Emma Krück
bekam die Maul- und Klauenseuche
von Herrn Pastors Kuh.
- Dat rechte Oog, ick heff 't vergeeten, heff 't vergeeten, heff 't vergeeten,
ick glööw, dat heff dat Schwien upfreeten,
van Herrn Pastor sien Kau.
Das rechte Auge, ich hab's vergessen,
ich glaube, das hat das Schwein aufgefressen,
von Herrn Pastors Kuh.
- Dat änner Oog wer nich to seihn, nich to seihn, nich to seihn,
dat håålten de Grevesmöhlschen Kreihn'n
van Herrn Pastorn sien Kau.
Das andere Auge war nicht zu sehen,
das holten die Grevesmöhlschen Krähen
von Herrn Pastors Kuh.
- Van Gumbinnen bet Elberfeld, Elberfeld, Elberfeld,
suupt se nix äs Bottermelk
van Herrn Pastor sien Kau.
Von Gumbinnen [Kreisstadt in Ostpreußen, heutiger russischer Name Gussew] bis Elberfeld [aus Elberfeld und Barmen wurde Wuppertal]
saufen sie nichts als Buttermilch
von Herrn Pastors Kuh.
- Un de olde Neihkatrien, Neihkatrien, Neihkatrien
kreech 'n neien Andriffsriem'
van Herrn Pastor sien Kau
Und die alte Nähkathrin
bekam einen neuen Antriebsriemen
von Herrn Pastors Kuh.
- Bi de Schlacht van Salamis, Salamis, Salamis,
harrn all de Persers Schiß
vö Herrn Pastor sien Kau
Bei der Schlacht von Salamis
hatten alle Perser Schiß
vor Herrn Pastors Kuh.
- Bi de Schlacht vun Austerlitz, Austerlitz, Austerlitz,
köömp Napoleon anneflitzt
up Herrn Pastor sien Kau.
Bei der Schlacht von Austerlitz
Kam Napoleon (I.) angeflitzt
auf Herrn Pastors Kuh.
- Bi dat Prügeln van Sedan, van Sedan, van Sedan
harr Napoleon Steeweln an
van Herrn Pastor sien Kau.
Beim Prügeln von Sedan
hatte Napoleon (III.) Stiefel an
von Herrn Pastors Kuh.
- Un de olde Oma Witt, Oma Witt, Oma Witt,
kreech 'n neie Gummititt
van Herrn Pastor sien Kau.
Und die alte Oma Witt
bekam eine neue Gummibrust
von Herrn Pastors Kuh.
- Un de olde Dörpselektriker, Dörpselektriker, Dörpselektriker
kreech de Kaldaun äs Övertrecker
van Herrn Pastor sien Kau.
Und der alte Dorfelektriker
bekam die Kaldauen (Innereien) als Überzieher
von Herrn Pastors Kuh.
-
Wenn wir über Wiesen laufen, Wiesen laufen, Wiesen laufen,
treten wir in grüne Haufen
van Herrn Pastor sien Kau.
- Unser Schornsteinfeger swaard, -feger swaard, -feger swaard
bekam de Lunge und det Haart
von Herrn Pastor sien Kau.
Unser Schornsteinfeger schwarz
bekam die Lunge und das Herz
von Herrn Pastors Kuh.
- De Bürgermeister dick un eitel, dick un eitel, dick un eitel
kriegt en niejen Tobaksbeutel
von Herrn Pator sien Kau.
Der Bürgermeister dick und eitel
bekommt einen neuen Tabaksbeutel
von Herrn Pastors Kuh.
- Aup'm Wäich von Dülm' nach Amp'm, Dülm' nach Amp'm, Dülm' nach Amp'm,
si-e(ch)t man noch'n Haup'n damp'n,
von Pastor sien Kau!
Auf dem Weg von Dülmen nach Ampten (bei Soest, Westfalen)
sieht man noch einen Haufen dampfen
von Herrn Pastors Kuh
- Wenn Kinner dör de Wisken laupet, Wisken laupet, Wisken laupet,
trään se in de grooten Haupen
van Herrn Pastor sien Kau.
Wenn Kinder durch die Weide laufen,
treten sie in die großen Haufen
von Herrn Pastors Kuh.
- Un de olle Fru Pastor - Fru Pastor - Fru Pastor
kreeg een nijen Pompadur
von Herrn Pastuurn sien Kau.
Und die alte Frau Pastor
bekam einen neuen Pompadour (ein kleines Beutelchen, ähnlich der heutigen Handtasche)
von Herrn Pastors Kuh.
- Un dat olle Kinnermäken - Kinnermäken - Kinnermäken
harr wat von den Titt afkrägen
von Herrn Pastuurn sien Kau.
Und das alte Kindermädchen
hat etwas von der Zitze abbekommen
von Herrn Pastors Kuh.
- Un dat olle Kinnermäten, Kinnermäten, Kinnermäten
krigt dat Stück, wo't Kalf inseten
von Herrn Pasturn sien Kauh.
Und das alte Kindermädchen
bekommt das Stück, wo das Kalb dringesessen
von Herrn Pastors Kuh.
- Un nu kump jå noch dat best, noch dat best, noch dat best,
de Kau, dat is 'n Ossen ween (weest),
un nich Pastor sien Kau!
Und nun kommt ja noch das beste,
die Kuh, das ist ein Ochse gewesen
und nicht Herrn Pastors Kuh!
- Un tolest dat allerbest, allerbest, allerbest,
de Kau, dat is 'n Ossen weest,
uns Herrn Pastor sien Kau.
Und zuletzt das allerbeste,
die Kuh war ein Ochse,
unseres Herrn Pastors Kuh.
- Doch dat Leid is man ers half, man ers half, man ers half,
in den Stall staat noch äin Kalf,
van Herrn Pastor sien Kau.
Doch das Lied ist ja erst halb,
in dem Stall steht noch ein Kalb
von Herrn Pastors Kuh.
- Un de dat Läid nich wiederkann, wiederkann, wiederkann,
de fängt dat nu tau flaaten an,
van Herrn Pastor sien Kau.
Und wer das Lied nicht weiterkann,
der fängt das nun zu flöten an,
von Herrn Pastors Kuh.
Bemerkungen zu einigen Strophen:
Die Strophen 1 - 12 sowie die letzten beiden Strophen kenne ich bereits seit meiner Kinderzeit, es gibt sie auch auf im Radio immer mal wieder mal gespielten Aufnahmen.
Strophe 13 wurde mir von Pfarrer Johannes Rieper aus Cloppenburg zugemailt, ich habe sie belassen wie sie war. Pfarrer Rieper hat freundlicherweise auch gleich die Entstehungsgeschichte dieser Strophe mitgeliefert:
»Mündlich überliefert aus Schwei, Gemeinde Stadland, Landkreis Wesermarsch.
Lüder Solte und Jonny Ficke: zwei Gastwirtschaften in Schwei. Die Kuh des Pastors war ausgebrochen und hinterließ ihre Hinterlassenschaften auf der Schweier Dorfstraße zwischen den beiden Gastwirtschaften! Dieses spielte sich in den Jahren nach dem 2. Weltkrieg ab!«
Vielen herzlichen Dank!
Strophe 14 wurde mir von René Bunkus aus Lübberstorf in Mecklenburg zugemailt, er hat sie in einem Schulbuch gefunden. Vielen herzlichen Dank!
Strophe 15 wurde mir unabhängig voneinander von Siegfried Meißner und Dr. Reimar Vogt zugemailt. Vielen herzlichen Dank!
Strophe 16 wurde mir von Hannegret Westerbur aus Münkeboe in Ostfriesland zugemailt. Vielen herzlichen Dank!
Strophe 17 wurde mir von Bernd Gerken zugesandt. Vielen Dank! Leider ist die Herkunft der Strophe unbekannt.
Strophe 18 wurde mir von Wolf-Dieter Olbrich aus Bad Salzuflen (gebürtig aus Holstein) zugemailt und stammt von der Ostseeküste Schleswig-Holsteins. Vielen Dank!
Die Strophen 19 - 24 sowie 26 wurden mir von Hans Fiedler zugemailt. Vielen herzlichen Dank! Die Herkunft ist leider unbekannt, aber zumindest "Kaldun" in Strophe 21 ist Lübecker Platt mit mecklenburger Einschlag. Herzlichen Dank!
Strophe 27 wurde mir von Ute Wild zugesandt. Die Strophe stammt aus Flensburg und war schon ihrer Mutter als Kind bekannt. Herzlichen Dank!
Die Strophen 28 und 29 wurden mir von Walter F. Herz, seines Zeichens Geschichtslehrer im Ruhestand, zugesandt. Er hat beide Strophen selbst geschrieben, ich habe mir allerdings die Freiheit genommen, sie in mein Plattdeutsch zu übertragen. Vielen herzlichen Dank!
Die Strophen 31 - 33 wurden mir ebenfalls von Walter F. Herz zugesandt, wurden aber nicht von ihm verfaßt. Auch hier habe ich die Strophen aus dem Husumer Platt ins Bersenbrücker Platt übertragen. Strophe 33 ist die eizige original hochdeutsche Strophe, die ich bislang gesehen habe. Herzlichen Dank!
Strophe 34 wurde mir von Anne Bodenstedt aus dem Siegerland zugeschickt. Sie kennt sie von ihrem Vater, die Strophe und das Plattdeutsch stammen aus Bredelem in der Nähe von Goslar im Harz. Diese Strophe konnte ich nicht ins Bersenbrücker Platt übertragen, da sie sich dann nicht mehr gereimt hätte (Uuse Schornsteinfeger schwatt kreech de Lunge un dat Hette). Vielen Dank!
Strophe 35 habe ich von Ursula Feldmann aus dem Stuttgarter Raum bekommen. Die Herkunft ist leider unbekannt. Vielen Dank!
Strophe 36 habe ich von Bettina Lüecke erhalten. Sie schreibt dazu:
»Die Strophe sang mein Vater Werner Lüecke (geboren 1925 in Dortmund-Brechten) immer, der sie wiederum seit seiner Kindheit kannte. Es gab einige Strophen, die er nur gelegentlich sang, andere, die zum »Standard-Repertoire« zählten; diese gehörte dazu. Es ist daher anzunehmen, daß sie in der Dortmunder Gegend recht verbreitet war. Es kann allerdings auch sein, daß diese Strophe ihren Weg in die Familienlieder über meine Großmutter gefunden hat. In diesem Falle stammt sie aus dem Raum Unna (meine Großmutter war geboren 1896 in Billmerich bei Unna).«
Vielen Dank für die Strophe und die Informationen zur Herkunft!
Strophe 37 habe ich von Hubert Stoll erhalten. Vielen Dank dafür!
Die Strophen 38 und 39 habe ich von Uwe Bartels aus Rostock in Mecklenburg erhalten, Er schreibt daszu:
»Hallo, ich bin aus Mecklenburg, spreche leidlich platt und kenne das Lied auch. Meine Uroma und meine Großeltern stammen aus Pommern. Dort war das Lied natürlich auch bekannt, wie überall, wo platt gesprochen wurde.
Zwei Strophen vermiß ich in Ihrer Sammlung, die ich Ihnen gern in einem holprigen Gemisch aus mecklenburger und pommerschem Platt übermittle. [...] Öwersetten mötens den Krom sülben
un Quellen öewer den Ursprung heww ick ok nich.«
Aufs Übersetzen ins Bersenbrücker Platt habe ich verzichtet, da sich die Strophen dann nicht mehr reimen würden (Kindermädchen wäre in unserem Platt Kinnerwicht), außerdem illustriert das ein wenig die Bandbreite der plattdeutschen Sprache.
Strophen 25, 30 und 40 sowie die korrekte Übersetzung von »Tritt« mit »Zitze« in Strophe 39 (im Bersenbrücker Platt heißt das »Strich«) habe ich von einem anonymen Einsender erhalten. Strophen 25 und 30 habe ich ans Bersenvrücker Platt angepaßt, Strophe 40 aber des Reimes wegen so belassen, wie ich sie bekommen habe.
Die viertletzte und drittletzte Strophe habe ich von Klaus-Peter Schiebener aus Hamburg (viertletzte) sowie von Hubert Stoll (drittletzte) erhalten. Vielen Dank dafür! Ochse ist ein kastrierter Stier (männliche Kuh), »weest« ist eingentlich falsch und müßte »ween« heißen, das würde sich aber nicht reimen...
Von Siegfried Meißner kommen noch zwei Tips: Einmal diese Links: auf eine Seite bei Plattmaster und eine bei Neustrelitz-Guide.de, zum anderen der Hinweis auf das Buch »Dat Leed vun de Herr Pastor sien Koh« von Peter Eggers (ISBN 3-88089-002-1), Dithmarscher Presse-Dienst Verlag, Heide (Holstein) 1982 mit genau 260 Strophen, erhältlich in allen Buchhandlungen. Die Strophen kann ich natürlich nicht abschreiben, das verstößt gegen das Urheberrecht. Außerdem gibt es noch ein Buch aus der DDR, das leider nicht mehr im Buchhandel erhältlich ist: »Ein paar hundert ausgewählte alte und neue Strophen von Herrn Pasturn sien Kauh«, VEB Hinstorff Verlag, Rostock 1984. Dieses Buch findet sich jedoch antiquarisch, z. B. über den antiquarischen Suchdienst ZVAB, wo ich es auch gefunden habe. Danke an Dr. Hans-Joachim Pohl aus Berlin für diesen Hinweis!
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Inhaltsverzeichnis von Martins Plattdeutsch-Seiten
Erstellt am Fre, den 04.06.1999 von Martin Stricker.
Zuletzt geändert am Mo, den 20.11.2017 um 23:53.